Petterweil
Stadtteil der Stadt Karben seit 1972
Auch das Petterweiler Gebiet ist bereits seit der Jungsteinzeit besiedelt gewesen, wobei das Dorf Petterweil in seiner heutigen typischen Form erst um 1400 entstand. Das Dorf „Ober-Petterweil", das um 1253 erwähnt wurde, verschwand nach dem 30jährigen Krieg durch den Wegzug der Einwohner in die umliegenden Dörfer.
Petterweil fand 801 seine erste urkundliche Erwähnung, wobei aber bekannt ist, dass das Kloster Fulda zwischen 780 und 802 bereits Güter erwarb. Das Dorf wurde um 1390 befestigt, vermutlich auch mit einer Wasserburg ausgestattet. 1419 ging Petterweil an die Grafen von Sayn, 1461 an die von Solms. Seit 1816 gehörte Petterweil zum Großherzogtum Hessen.
Das Dorf wurde aufgrund der Teilnahme an den Bauernkriegen bestraft, u.a. mit Privilegentzug. 1656 wurden mehrere Frauen als Hexen in Petterweil hingerichtet.
Das Dorf galt im 19. Jahrhundert als Hochburg der Wetterauer Freiheitsbewegung, am 7. Juli 1848 hielt der Führer der „Linken“ in der Paulskirchenversammlung, Robert Blum, hier seine letzte Rede vor seiner Hinrichtung in Wien. Ein Gedenkstein erinnert heute noch an dieses Ereignis.
Nachdem sich Petterweil 1972 der Stadt Karben anschloss, wurde 1974 die Grundschule gebaut, 1975 folgte die Sporthalle, seit 1994 führt ein Radweg zur B3.