Nach einer kurzen Begrüßung von Bürgermeister Guido Rahn informierte Turgay Taskiran, Leiter des Fachbereichs „Soziales“, alle Anwesenden darüber, wie die Flüchtlingshilfe in Karben inzwischen aufgestellt ist. Drei Vollzeitbeschäftigte, zwei Teilzeitbeschäftigte und sechs Minijobber kümmern sich bei der Stadt Karben um die verschiedensten Aufgaben, die in der Flüchtlingsbetreuung anfallen – von der Organisation der Unterkünfte und der Betreuung und Beratung bis hin zum Deutschunterricht und der Koordination der Integrationslotsen. Damit ist die Stadt organisatorisch gut aufgestellt, doch um im Alltag allen Fragen, Hilfsgesuchen und Anforderungen gerecht zu werden, ist die Hilfe der zahlreichen Ehrenamtlichen unverzichtbar.
Taskiran nutze die Gelegenheit, um alle Ehrengäste auf den aktuellen Stand der Zahlen zu bringen. So lebten zum Zeitpunkt der Veranstaltung 465 geflüchtete Menschen in Karben, darunter 112 Asylbewerber, 103 anerkannte Flüchtlinge und 250 Geflüchtete aus der Ukraine. Damit kommen über die Hälfte aller Geflüchteten in Karben aus der Ukraine. Für die Geflüchteten in Karben stehen derzeit 130 Betten in Gemeinschaftsunterkünften der Stadt, 96 Beten in Gemeinschaftsunterkünften des Landes und 142 Betten in einzelnen Wohnungen zur Verfügung. Zudem lebt bereits die Hälfte der 250 Ukrainern in Karben in privaten Unterkünften.
Nachdem alle Anwesenden auf den neusten Stand gebracht wurden, stellte Taskiran einzelne Schwerpunkte der Flüchtlingsarbeit heraus, unter anderem den Deutschunterricht unter der Leitung von Anne Bär-Higley, Zinoviia Pauk und Daniel Higley, der ein wichtiger Baustein in der Vorbereitung für die Integrationskurse ist. Ebenfalls herausgehoben wurde Safia Noor, die mit ihren ehrenamtlichen Integrationslotsen dafür sorgt, dass jeder Geflüchtet in Karben eine Ansprechperson an der eigenen Seite weiß. Abgerundet wird dieses breite Hilfsangebot von den Beratungsangeboten von Ilona Jost und Ulrich Koch sowie den verschiedenen Institutionen in der Stadt, wie dem MüZe mit vielen gemeinsamen Veranstaltungen und der Kirche mit der Fahrradwerkstatt.
Ein besonderer Dank ging auch an Stadträtin Heike Liebel. Als 2022 der Überfall Russlands auf die Ukraine begann, übernahm Heike Liebel das spontan geschaffene Beratungstelefon, ohne zu hinterfragen, wie viel Arbeit das wohl werden würde. Das Telefon stand über Wochen nicht still, und mit ihm Heike Liebel, die aufopferungsvoll jedes Anliegen bearbeitete. Ein weiterer Dank ging an Gabriele Davis, die seit vielen Jahren die Flüchtlingsangelegenheiten federführend im Rathaus betreute. Sie freut sich nun auf Ihren Ruhestand und wurde mit großem Applaus verabschiedet. Anschließend erhielten alle der über 40 anwesenden Helferinnen und Helfer einen Dankes-Gutschein aus den Händen des Bürgermeisters: „Aufgaben die die ganze Gesellschaft betreffen, können auch nur gemeinsam geschafft werden. Ich danke Ihnen sehr für ihr Engagement, ihre Verlässlichkeit und ihren Einsatz“, betonte der Bürgermeister.
Zu leckerer Kürbissuppe und entspannten Gesprächen klang der Abend schließlich aus.