Die Räume, in denen die Kessler Rohrleitungsbau HIRSCH GmbH seit etwas mehr als einem Jahr ihren Sitz haben, dürften vielen Karbener gut bekannt sein. Nur sah alles noch etwas anders aus, als Billardtische, Dartscheiben und eine Bar die Räume am Spitzacker in Okarben prägten. Inzwischen wurden neue Wände eingezogen und große und helle Büros und Konferenzräume geschaffen. Die eigentliche Arbeit des Unternehmens findet aber nicht in Büroräumen statt, sondern auf der Straße. Die 45 Mitarbeiter der Kessler Rohrleitungsbau HIRSCH GmbH sind Experten im Tief- und Rohrleitungsbau. Vor allem das Verlegen von Gas-, Wasser-, Fernwärme- und Kabelleitungen zählt zu ihrem täglichen Geschäft.
Besonders stolz ist Geschäftsführer Thomas Körner darauf, dass sein Unternehmen über alle wichtigen Zulassungen, die es im Rohrleitungsbau gibt, verfügt. Wenn andere Montagebetriebe beispielsweise beim Thema Wasserstoff raus sind, kann Kessler HIRSCH weiterhin tätig werden. Doch ein Problem macht auch vor den Karbener Tief- und Rohrbauspezialisten keinen Halt: der Fachkräftemangel!
„Wir könnten gut und gerne sofort zehn neue Mitarbeiter einstellen“, erklärt Thomas Körner. Tiefbauer, Straßenbauer, Rohrleitungsbauer sowie Ingenieure werden gesucht und sogar im kaufmännischen Bereich sind Stellen offen, doch die Fachkräfte fehlen. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, bemüht sich die GmbH sehr um das Wohl ihrer Mitarbeiter. Knapp die Hälfte von ihnen verbringt die Wochentage sogar in einem eigenen Wohnheim auf dem Firmengrundstück. Dieses wurde ebenfalls im vergangenen Jahr komplett saniert und überzeugt die Mitarbeiter auch durch seine Lage. „Vor unserem Umzug war unser Firmensitz im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, dort hatten wir sehr viele Probleme mit der Verkehrsanbindung. Die ist hier optimal und die ganze Mannschaft fühlt sich sehr wohl “, berichtet Thomas Körner.
Um an neue Fachkräfte zu kommen, bildet das Unternehmen auch selbst aus und bietet eigene Sprachkurse an. „Gute Verständigung auf der Baustelle ist extrem wichtig, deswegen überlassen wir nichts dem Zufall und sorgen mit unseren eigenen Sprachkursen dafür, dass sich alle Mitarbeiter von uns gut verstehen“, erklärt Fredrik Wohlfeil, Geschäftsführer des Mutterkonzerns August Fichter GmbH. Diese übernahm 2015 die Kessler HIRSCH GmbH, mit einem vertrauensvollen Handschlag, wie Wohlfeil erzählt. Insgesamt 550 Mitarbeiter zählt die Fichter GmbH, die neben dem Rohleitungs- und Tiefbau auch im Garten- und Landschaftsbau aktiv ist.
„Wir sind als August Fichter GmbH sehr breit aufgestellt, das ermöglicht uns intern viele Synergien zu schaffen und Kompetenz zu bündeln“, lobt Fredrik Wohlfeil. Rund 100 Millionen Euro Umsatz macht August Fichter im Jahr, rund sieben Millionen entfallen davon auf Kessler HIRSCH.
„Es freut mich zu sehen, dass Karben kompetente Fachbetriebe wie Kessler HIRSCH anziehen kann“, lobt Karbens Wirtschaftsförderer Otmar Stein. „Nicht nur im neu geplanten Brunnenquartier im Herzen der Stadt, auch durch das geplante Rechenzentrum nahe Rendel ist Fernwärme ein großes Thema in Karben. Es ist schön, die dazu passende Expertise in der eigenen Stadt zu wissen“, lobt auch Guido Rahn, „denn Fernwärme-Netze werden mittelfristig überall der Standard werden.“ Aussichten, auf die sich die Kessler HIRSCH GmbH durchaus freuen kann.