Angefangen hat alles in einer kleinen Holzhütte neben dem Wohngebäude der Familie Sachse. Die Blechbearbeitung hat Tradition in der Familie, schon der Großvater arbeitete in dieser Branche und hätte sich höchstwahrscheinlich nicht ausmalen können, wie sehr das Unternehmen in der Friedhofstraße mit den Jahren wachsen wird. Rund 3000 qm umfasst das Areal inzwischen. Was dort produziert wird, findet seinen Nutzen in den verschiedensten Anlagen, denn Lüftungskanäle brauchen in der Industrie fast alle. So zählen vor allem Anlagenbauer für Luft- und Klimatechnik zum Kundenstamm der Firma Sachse. Dass 90 Prozent der Kunden Stammkunden sind, kommt nicht von ungefähr, denn das Okärber Unternehmen liefert die bestellten Produkte zuverlässig und „just in time“. Spezialanfertigungen machen davon keine Ausnahme.
Dass das klappt, liegt am geheimen Herzstück des Unternehmers: Eine selbst programmierte Software sorgt dafür, dass vom Angebot, über den Auftragseingang, der Produktionsteuerung bis zum Zuschnitt des Blechs und der Auslieferung alles in einem Guss passiert. „Wir haben harte Konkurrenz“, erklärt Geschäftsführer Eric Sachse, „aber diese Software ist der Grund, warum es uns noch gibt, denn damit sind wir allen anderen einen Schritt voraus.“ Und Eric Sachse hat noch einen Trumpf im Ärmel. Bereits als Jugendlicher hat er im Unternehmen seines Vaters mitgeholfen und weiß daher genau, wie die Blechbearbeitung an den alten, manuellen Maschinen funktioniert. Wissen, das bis heute im Unternehmen gepflegt wird: „Dadurch haben wir ein viel höheres Vorstellungsvermögen davon, was wir hier eigentlich machen“, erklärt der Chef und erläutert, dass bei manchen Handgriffen die alten Maschinen sogar deutlich schneller seien als die modernen.
Nach seinem Maschinenbaustudium lernte Eric Sachse zudem noch das Programmieren und stieg 1991 offiziell ins Unternehmen seines Vaters Erhard ein, das er zur Jahrtausendwende schließlich als Geschäftsführer weiterführte. Die selbst programmierte Software gepaart mit der vererbten Handwerkskunst, einem Stamm von sehr fähigen Mitarbeitern und die ungewöhnlich hohe Zuverlässigkeit sind das Erfolgsgeheimnis von Sachse Blechbearbeitung und sorgen heute für einen Umsatz von rund 5 Millionen Euro im Jahr. Es ginge sicherlich noch mehr, doch für weitere Automatisierungsschritte fehlt auf dem engen Firmengelände in Okarben der Platz. Ein Thema, dem sich auch der Bürgermeister und die Karbener Wirtschaftsförderung bei ihrem Besuch annehmen.
„Hier auf dem Gelände der Firma Sachse kann man noch authentisch spüren, wie ein Familienunternehmen immer größer geworden ist“, lobt Bürgermeister Guido Rahn. Und auch Karbenes ehrenamtlicher Wirtschaftsförderer Otmar Stein ist sehr angetan von der Arbeitsmoral bei Sachse: „Jeder Meter wird perfekt und effizient genutzt, nichts wird dem Zufall überlassen, um bestmöglich für die Kunden da zu sein.“ Diesen Ehrgeiz lobt auch Karbens Wirtschaftsförderin Carolin Beck: „Es gibt nur wenige Unternehmen, die mit einer selbst programmierten Software arbeiten. Sachse beweist, dass es für alles eine Lösung gibt, wenn man sich nur bemüht. Das ist sehr imponierend.“
Die schweißtreibende Arbeit der Blechbearbeitung ist alles andere als leise, dennoch pflegt Eric Sachse einen guten Kontakt zu seinen Nachbarn: „Wir sind unseren Nachbarn sehr dankbar und legen sehr viel Wert auf eine gute Beziehung“, betont der Geschäftsführer. So helfen die Mitarbeiter von Sachse den Nachbarn auch gerne mal bei kleineren Projekten, wie etwa der Reparatur eines Gartenzauns. Denn bei Sachse, das dürfte in den über 60 Jahren Firmengeschichte klar geworden sein, findet man für fast jede Herausforderung eine Lösung.